Kürzungen der Regionalisierungsmittel

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    • Kürzungen der Regionalisierungsmittel

      Hallo alle zusammen!

      Viele von euch werden schon davon gehört haben, dass die "Regionalisierungsmittel" gekürzt werden. Doch was ist das? Das sind Ausgleichszahlungen des Bundes an Länder und Kreise. Beispielsweise war bis zur Bahnreform in den frühen 90ern der Regionalbahnverkehr Angelegenheit des Bundes. danach der Länder. Da das was kostet, wurden diese Geldmittel eingeführt. Eine Satzung des Bundestages beschloss dieses Jahr deren Kürzung.
      Dem ÖPNV wird also weniger Geld gezahlt. Thema Bahnverkehr: Die Durchschnittsauslastung der Züge muss drastisch erhöht werden. Es reicht nämlich womöglich nicht, 10% der Züge zu streichen. Ein Zug weniger bedeutet auch weniger Einnahmen durch Fahrgäste, da diese weg bleiben; analog ist das mit Fahrpreiserhöhungen. Dann geibt es da noch hohe Fixkosten unabhängig von der Frequentierung einer Strecke, z.B. die Instandhaltung. Im Busverkehr gibt es nur wenige solcher Fixkosten. Trotzdem wird es zur Katastrophe, vorallem in Brandenburg! Die Landkreise, also die Zuschussgebenden, sind daran interessiert, die stllgelegten Bahnstrecken in irgendeiner Form mit Bussen zu erstetzen und den Schülerverkehr (Havelbus ca. 30%, VGP ca. 80%) aufrecht zu erhalten. Das bedeutet, nach einer Kürzung von etwa 10% gesamt, bleibt von den sonstigen Linien nix mehr übrig.
      Gute Nachricht für alle Berliner und Hessener: Unter Auflagen wurde zugesagt, die Kürzungen durch das Land auszugelichen. Das ist ja auch eigentlich kein Problem, da die Länder mehr Geld durch die MwSt bekommen.

      Hier mal ein Beispielszenario für meine Region.
      Heute:
      X10 Mo-So 60'
      117 Mo-Sa 20', So 60'
      601/2/X1 Mo-Fr 15', HVZ 12'+Einzelfahrten, Sa 30', So 60'
      619 Mo-Fr 60' bis 120'
      620-1 Mo-So 30', tgl. vormittags 15'
      620-2 Mo-Fr 30', Sa-So Einzelfahrten
      621 Mo-Fr 60' bis 120'
      622A,B je Mo-Sa 60'
      623 Mo-Fr 20' früh-HVZ 10', Sa 30', So 60'
      624 kein Takt, HVZ ~60, Sa Einzelfahrten
      627 Mo-Fr 60'
      628 Mo-Fr 60', Sa 120'
      629 Mo-Fr 20', Sa 30', So 60'
      704 Mo-Fr 60'
      S25 tgl. 20, Wochenendnachtverkehr 30'
      N12 Nacht 60'
      N43 Nacht Fr, Sa 60'

      Dann:
      X10 Mo-Fr 60' - Entfall Sa-So
      117 Mo-Fr 60' - Taktausdünnung auf 1/3 & Entfall Sa-So
      601/2/X1: Mo-Fr 30', HVZ 15', Sa-So 60' - Taktausdünnung auf etwa 2/3
      619 Entfällt komplett
      620-1 Mo-So 20' - Taktanpassung
      620-2 HVZ 60' - Entfällt ausßerhalb der HVZ
      621 Entfällt komplett
      622 Verbleib ungewiss
      623 Mo-Sa 60', HVZ 30' - Taktausdünnung, So Li N12 benutzen
      624 Entfällt außerhalb des Schülerverkehrs
      627 Verbleib ungewiss
      628 Verbleib ungewiss
      629 Mo-Sa 60', HVZ 30' - Taktausdünnung, So Li N12 benutzen
      704 Verbleib ungewiss
      S25 ~30' - Kürzung ges. ca. 10%
      N12 So 60' - ab 22 Uhr fährt kein einziger Bus in der Region mehr!
      Stoppt den Kürzungswahn!

    • Ich könnte mir auch vorstellen, dass das mit Kürzungen der Geldmittel nützlich sein könnte. Überall steigen die Preise und so kann´s ja nicht immer weitergehen. Die leute haben genauso viel oder weniger Geld als vorher und müssen aber mehr Bezahlen. Und es gibt mit Sicherheit Leute, die dann nicht mehr mitfahren würden, wenn die´s nicht unbedingt müssen. Das führt zu weniger Fahrgästen --> Die Betriebe und Verkehrsverbünde könnten durch weniger Zuschüsse gezwungen werden die Preise zu senken. Dann würden auch wieder mehr Fahrgäste kommen.
    • Original von Eschy5
      Ich könnte mir auch vorstellen, dass das mit Kürzungen der Geldmittel nützlich sein könnte. Überall steigen die Preise und so kann´s ja nicht immer weitergehen. Die leute haben genauso viel oder weniger Geld als vorher und müssen aber mehr Bezahlen. Und es gibt mit Sicherheit Leute, die dann nicht mehr mitfahren würden, wenn die´s nicht unbedingt müssen. Das führt zu weniger Fahrgästen --> Die Betriebe und Verkehrsverbünde könnten durch weniger Zuschüsse gezwungen werden die Preise zu senken. Dann würden auch wieder mehr Fahrgäste kommen.


      Warum sollen die Betriebe und Verbünde gezwungen sein die Fahrpreise zu senken? Ich denke eher, dass der Fahrpreis erhöht wird, da ja das Einkommen durch Zuschüsse weniger wird, die Umkosten (Wartung, etc.) gleich bleibt.
    • Original von Eschy5
      Erhöhte Preise führen aber zu weniger Fahrgästen.


      nicht immer, bei uns sind die fahrpreise in den letzten jahren alle 1 bis 2 jahre etwas erhöt worden. Trotzdem gabs 2005 einen neuen Fahrgast rekord. Und für die ersten jahreshälfe 2006 sind die fahrgastzahlen im gegensatz zum vorjahr gesteigen. Und das um etwa 10% !!. Und dabei sind in februar die preise gestiegen

      Hier mal die liste der letzten 10 jahre:

      1996 : 155 591 765 Fahrgäste
      1997 : 155 968 425 Fahrgäste
      1998 : 152 557 340 Fahrgäste
      1999 : 158 576 108 Fahrgäste
      2000 : 144 276 018 Fahrgäste*
      2001 : 160 808 077 Fahrgäste
      2002 : 168 823 331 Fahrgäste
      2003 : 179 372 740 Fahrgäste
      2004 : 185 575 564 Fahrgäste
      2005 : 191 772 453 Fahrgäste

      *Liegt daran das oft gestreikt wurde. Einmal 37 tage am stück !
      Aber ich bin mal auf die zahlen von 2006 gespannt, wegen dem Kontrollierten einstieg und weil bisher so gut wie noch gar nicht gestreikt wurde.
    • Original von Eschy5
      Erhöhte Preise führen aber zu weniger Fahrgästen. Mit niedrigeren Fahrpreisen lässt sich der Kostendeckungsgrad mit Sicherheit erhöhen, weil dann mehr das Angebot nutzen.


      Aber wenn es mehr Unsterstützung vom Staat gibt, dann decken sich die Kosten besser, dann könnten im Prinzip die Fahrpreise noch mehr gesenkt werden.